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Interview mit Sotaro Ogino, Designer von PETROSOLAUM Japanese Handcrafted Footwear


„Der Begriff „Mingei“ wurde Ende Dezember 1925 geprägt, und seit der konzeptionellen Saat von Mingei ist fast ein Jahrhundert vergangen. Wir waren schon immer von der Ästhetik und dem Geist von Mingei inspiriert, dass Schönheit im täglichen Leben zu finden ist.“ – Sotaro Ogino

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Wer sind die Designer hinter der Marke PETROSOLAUM?

Sotaro Ogino: PETROSOLAUM stellt seit Herbst/Winter 2012-2013 Schuhe her. Ich, Sotaro Ogino, habe mit 30 angefangen. Mein jüngerer Bruder Ryo kam 2015 zu PETROSOLAUM, nachdem er am Central Saint Martins College of Art and Design seinen Abschluss gemacht hatte. Unser Atelier befindet sich in Shibuya, Tokio.

Welche Bedeutung hat Asakusa für die traditionelle Stiefelherstellung? Was macht es zu einem besonderen Viertel?

Wir sind uns bewusst, dass sich Asakusa im Laufe der Geschichte aus der Lederindustrie zu einer lokalen Schuhindustrie entwickelt hat. Die Schuhherstellung hat als lokale Industrie floriert und die Region zu Japans wichtigstem Schuhproduktionsgebiet gemacht. Unser Studio befindet sich in Tokio. Für uns ist Asakusa ein wichtiger Ort für die Schuhherstellung, wo es viele Produktionsstätten und Materialunternehmen gibt.

Wie lassen Sie sich in Ihrem Alltag von traditionellem Handwerk inspirieren?

Der Begriff „Mingei“ wurde Ende Dezember 1925 geprägt, und seit der konzeptionellen Entwicklung von Mingei ist fast ein Jahrhundert vergangen. Wir waren schon immer von der Ästhetik und dem Geist von Mingei inspiriert, dass Schönheit im täglichen Leben zu finden ist.

Waren die Designs von Petrosolaum schon immer unisex?

Ja. Unser Design war unisex. Als wir PETROSOLAUM gründeten, dachten wir, dass das Konzept Unisex noch nicht so bekannt war wie heute. Mit der Zeit hat sich der Anteil an Damengrößen bis heute erhöht.

Lassen Sie sich bei der Gestaltung Ihrer Produkte von den Jahreszeiten und der Natur inspirieren?

Ja, das bin ich. Die Jahreszeiten und die Natur sind unverzichtbar. Japan hat vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jede Jahreszeit bringt andere Farben zum Sehen, andere Geräusche zum Hören, andere Gerüche zum Atmen, andere Geschmäcker zum Schmecken und andere Empfindungen zum Anfassen. Die Fähigkeit, alle fünf Sinne zu nutzen, ist für mich unerlässlich, wenn ich etwas Neues erschaffe.


Beschreiben Sie uns, wie es in der Fabrik von Petrosolaum zugeht, wie viele Menschen in der Schuhfabrik arbeiten und was es dort zu sehen gibt?
Sotaro und Ryo leiten PETROSLAUM. Wir fertigen nicht nur einfache Muster, sondern haben sogar für die Massenproduktion von Schuhen ein System etabliert, bei dem wir alle Materialien selbst handhaben, schneiden und nähen. Wir nehmen für die Herstellung unserer Produkte auch die Zusammenarbeit mit externen Unternehmen in Japan in Anspruch, darunter solche aus dem Asakusa-Gebiet. Wir betreiben keine große Fabrik, sondern kontrollieren die Qualität, indem wir die Dinge in einem kleinen Bereich aufbewahren, der von Sotaros Klassenkameraden überwacht wird, die vor Jahren gemeinsam Schuhmacherei gelernt haben.

Ist das Konzept von Wabi-Sabi und natürlicher Patina für Ihre Arbeit relevant?

Wir glauben, dass wir als Japaner den Geist von Wabi-Sabi potenziell in uns tragen. Allerdings sind wir uns dessen nicht besonders bewusst und würden uns daher sehr freuen, wenn die Menschen ihn in unseren Produkten spüren könnten.

Wann begann Ihre Zusammenarbeit mit Jan Jan van Essche und wie kam das Projekt zustande?

PETROSOLAUM arbeitet seit AW20 erfolgreich mit Jan-Jan Van Essche zusammen. Wir trafen Jan Jan und Pietro zum ersten Mal auf einer Eventparty für denselben Kunden, für den wir in Tokio arbeiteten. Und wir erinnern uns, dass ihm unsere Schuhe gefielen und er uns einlud, mit ihm zu sprechen. Seitdem haben wir immer Respekt und Dankbarkeit für ihre höfliche und herzliche Haltung empfunden. Also haben wir jede einzelne Saison zusammengearbeitet.

Welche Bedeutung haben Natur und Jahreszeiten für Sie? Wie beeinflussen sie Sie bei der Gestaltung Ihrer Werke? Welche ist Ihre Lieblingsjahreszeit?

Ich glaube, dass man in der Natur, in den Jahreszeiten und in allen Phänomenen des Lebens, selbst wenn ich nur mit meinen Kindern spiele, Hinweise zum Erschaffen von Dingen finden kann. Ich mag alle vier Jahreszeiten, aber meine Lieblingsjahreszeit ist der Frühling bis zum Sommer, wenn die Pflanzen sprießen.

Was sind Ihre Lieblingsbeschäftigungen, wenn Sie nicht gerade Schuhe entwerfen?

Wir sind beide gerne körperlich aktiv. Und wir laufen seit zehn Jahren regelmäßig. Einmal im Jahr nehmen wir an einem Marathon teil und versuchen jedes Mal, unsere persönliche Bestleistung zu steigern.

Können Schuhe auch als Skulpturen betrachtet werden?

Sie gehören zu den Gegenständen, die zum Schutz der Füße getragen werden, und haben einen erheblichen Einfluss auf den menschlichen Körper. Wir meinen, dass sie sowohl einen skulpturalen als auch einen architektonischen und funktionalen Aspekt haben.

Stehen bei Ihnen demnächst besondere Veranstaltungen, Kooperationen oder Projekte an?

Wir arbeiten auch in der nächsten Saison kontinuierlich mit JAN JAN VAN ESSCHE zusammen. PETROSOLAUM veranstaltet in den Geschäften unserer Kunden ein Schuh-Order-Event.





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