Jordi Garcés wurde 1945 geboren und schloss 1970 die Architekturschule von Barcelona (ETSAB) ab. Während seines Studiums arbeitete er im Studio von Oriol Bohigas, wo er Enric Sòria kennenlernte, mit dem er bis 1996 zusammenarbeitete. Gemeinsam legten sie den Grundstein für den Rationalismus und vertraten die Geometrie der Architektur und die Funktionalität ihrer Komposition. Zu ihren ersten Projekten zählen Museumsentwürfe, darunter der Umbau der alten Anstalt Santa Lucía in das Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa (1978-1980) und der Entwurf des Picasso-Museums (1981-1987). Später waren sie an Kultur- und Sportprojekten beteiligt, beispielsweise an dem von Vall d'Hebrón (1990–1991), für das sie 1991 mit dem FAD-Architekturpreis ausgezeichnet wurden. Das Team entwarf außerdem die IMAX-Kinos (1993–1994) und 1994 die Agora Rubió i Balaguer auf dem Ciutadella-Campus der Universität Pompeu Fabra und gewann dafür 1996 den Preis der Stadt Barcelona für Architektur und Städteplanung.

In den Anfangstagen der Partnerschaft zwischen Garcés und Sòria entwarfen sie die Tischlampe Sylvestrina, eine elektrifizierte Öllampe mit Kabel und Schalter. Die Sylvestrina gilt als Designklassiker und wurde 2019 von Santa & Cole überarbeitet und in eine tragbare Lampe mit wiederaufladbarem Akku verwandelt.

Jordi Garcés engagierte sich auch in der Lehre und unterrichtete von 1971 bis 1973 Architekturprojektkurse an der EINA und von 1975 bis 2015 an der ETSAB. 1987 erhielt Garcés einen Doktortitel in Architektur von der Polytechnischen Universität von Katalonien (heute BarcelonaTech), wo er seit 1990 Professor für Projekte ist. Auf internationaler Ebene war Garcés Gastprofessor an der École Polytéchnique Fédérale de Lausanne (Schweiz).

Im Jahr 2010 entwarf Jordi Garcés den Anbau des Picasso-Museums, das er 30 Jahre zuvor renoviert hatte. Derzeit arbeitet er in einem Architekturbüro, in dem er öffentliche Infrastrukturen und andere Gebäude entwirft, darunter U-Bahn-Stationen, Bürgerzentren und Schulen im In- und Ausland.